Lettisches Gambit

  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  

Die Grundstellung des Lettischen Gambits nach 2. … f7–f5

Das Lettische Gambit ist eine Eröffnung im Schachspiel. Es zählt zu den Offenen Spielen und entsteht aus dem Königsspringerspiel 1. e2–e4 e7–e5 2. Sg1–f3 nach dem Zug f7–f5. Der ECO-Code lautet C40.

Diese Eröffnung wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Carl Behting (1867–1943) aus Riga (Lettland) analysiert. Erprobt wurde sie in Fern-Mannschaftsturnieren Rigas gegen die Auswahlen von Moskau, Berlin und Stockholm.[1] In der Meisterpraxis kommt dieses Gambit kaum vor, da die schwarze Spielweise auf der einen Seite sehr umfangreiche Kenntnisse der Eröffnungstheorie erfordert, auf der anderen Seite aber bei ruhigem weißen Aufbau objektiv kaum Chancen auf mehr als Ausgleich bietet. Der größte Vorteil dürfte daher im Überraschungseffekt liegen, da die wenigsten Spieler sich mit dem Lettischen Gambit intensiver auseinandersetzen. Behting selbst soll gesagt haben, dass Schwarz auf ein „halbsbrecherisches Looping“ setzt.[2]

Trotzdem gab es immer wieder namhafte Großmeister, die es gelegentlich einsetzten, wie zum Beispiel Boris Spasski[3] oder Ivan Sokolov.[4]

  1. Alexander Koblenz: Schach lebenslänglich, Joachim Beyer Verlag, Eltmann, 2015, S. 64.
  2. Alexander Koblenz: Schach lebenslänglich, Joachim Beyer Verlag, Eltmann, 2015, S. 64.
  3. Muratov - Spassky auf chessgames.com
  4. Apicella - Sokolov auf chessgames.com

Developed by StudentB